„Alle stehen auf…..Und beraten mit, in gleicher Weise Zimmermann, Schmied, Schuster, Kaufmann, Schiffseigner; arm wie reich; von hoher und niedriger Abstammung“.
Platon (428-348)
Im Bild: Gisa Rosa an der Whitesell Mauer Further Straße Neuss
Die Namen dieser Bürger wurden auf Tonscherben notiert. Wer die meisten Nennungen hatte, war damit abgewählt und musste für 10 Jahre in die Verbannung gehen mit der Androhung der Todesstrafe bei vorzeitiger Rückkehr.
Er verlor sein Abstimmungsrecht, durfte aber sein Eigentum und seine bürgerlichen Ehrenrechte behalten. Es konnten auch Verurteilte durch besondere Gesetze wie z.B. Aristides zurück berufen werden, um am Persischen Krieg teilzunehmen."
Platons Rede und Prof. Rosenberger
„Alle stehen auf…..Und beraten mit, in gleicher Weise Zimmermann, Schmied, Schuster, Kaufmann, Schiffseigner; arm wie reich; von hoher und niedriger Abstammung“.
Platon (5. Jh. v. Ch.)
Die Demokratie im Sinne von Teilnahme der Menschen am politischen Geschehen geht auf das antike Griechenland zurück. Demokratie im Sinne von Repräsentation der Bürgerinnen und Bürger durch gewählte Politiker und Politiker-innen ist im 18. Jh. anzusiedeln. Die französische Revolution und die amerikanische Unabhängigkeitsbewegung gelten als Meilensteine. Demokratie ist keine reine Abstimmungsmethode, ihr Fundament sind vielmehr die Grund- und Menschenrechte, die aktiv zu schützen sind. Demokratie ist die beste Herrschaftsform, da jeder Mensch politische Rechte besitzen soll, orientierend an den Grundsätzen von Freiheit und Gleichheit, gegen das Herrschaftsinteresse von Kirche und Adel, oder im 20. Jh. mit Hilfe von anderen Ländern gegen die totale Herrschaft. Demokratien verändern sich, weil sich das Zusammenleben der Menschen verändert. Durch Zusammenschlüsse von Ländern werden neue Regeln erforderlich, wie es das Beispiel der EU zeigt. Größte Gefahr der Demokratie ist die Kluft zwischen arm und reich. Soziale und wirtschaftliche Gleichheit zwischen den Menschen sollte das Ziel sein sowie politisches Interesse.
Prof. Sieglinde Rosenberger, Uni Wien
Die "langen Mauern"
Alle Bürger von Athen waren auf den Beinen. Männer, Frauen und Kinder schleppten Steine, Ziegel und alles, was man nur irgendwie zum Bau gebrauchen konnte. Auch die Trümmer ihrer eigenen Häuser wurden verwendet. Das Gebot der Stunde lautete: die Stadtmauer muß wieder aufgebaut werden. Alles war in Athen von den Persern zerstört worden, bevor es gelungen war, sie in den Schlachten bei Salamis (480 v. Chr.) und Plataiai (479 v. Chr.) zu besiegen. Nun verlangten die mächtigen Spartaner, die Athener sollten ihre Stadtmauer nicht wieder aufbauen. Im Falle eines Angriffs könnten doch alle Griechen auf der Peleponnes bei den Spartanern Schutz finden. Ungeduldig wartete eine spartanische Gesandtschaft in Athen auf eine Antwort, doch ließ man sie nicht abreisen. Der führende Mann Athens, Themistokles, drängte seine Mitbürger zur Eile. Standen die Mauern erst, konnten die Spartaner nichts mehr tun. Und Themistokles hatte einen noch kühneren Plan: er ließ die Stadt Athen zusätzlich durch Mauern mit ihrem Hafen Piräus verbinden. Diese sogenannten “langen Mauern” waren bisher einmalig. Sie verwandelten Athen in eine uneinnehmbare Festung mit Zugang zum Meer und allen seinen Handelsgütern. Als die spartanischen Gesandten schließlich abreisen durften, konnten sie zu Hause nur noch melden, daß die Mauern bereits gebaut waren. Die Konkurrenz der beiden Städte um die Vorherrschaft führte schließlich zum Peleponnesischen Krieg (431-404 v.Chr.), an dessen Ende Sparta den Verlierer Athen zwang, seine Mauern, das Symbol seiner Macht, zu schleifen. Nie wieder sollte Athen zu einer solchen Macht gelangen, wie sie durch den Bau dieser Befestigungsanlage symbolisiert worden war.
Kulturgeschichte der Mauer
Prof. Konrad Liessmann, Uni Wien
Mauern und Grenzen sind immer Versprechungen, dass dahinter etwas Interessantes ist. Jede Mauer versucht die Welt zu ordnen. Mauern sollten schützen und Ordnung in die Welt bringen. Die totale Offenheit ist eine Fiktion. Mauern sind nicht unüberwindbar und natürliche Grenzen gibt es nicht. Grenzen gibt es nur zwischen Nachbarn und auch diese müssen infrage gestellt werden, sie symbolisieren Trennung und größtmögliche Nähe zwischen den Menschen. Sie dienen aber auch der Verständigung und Vereinbarung. Fremd ist nicht einfach nur das Andere, sondern das Andere, das als störend empfunden wird.
Jede Mauer kann auch als Postulat des Wir gegen die Anderen verstanden werden.
Mauern trennen und schützen, sie sollen das Eigene bewahren und die Zugehörigkeit räumlich definieren. Jede Mauer kann als Postulat des Wir gegen die Anderen verstanden werden.
Bekannte Mauern
Berliner Mauer
Chinesische Mauer
Hadrianswall
Klagemauer/Jerusalem
Limes/Römerwall
Mauern von Babylon 600 v.Chr.
US –amerikanische Grenzmauer
Israelische Sperranlagen
3 lange antike Mauern zwischen dem Hafen Pireus/Athen
Kontakt:
gisa.rosa@web.de
www.gisa-rosa.de
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